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Merry Christmas Mr. Honecker
Weihnachten und die DDR - Weihnachten in der DDR - Weihnachten ohne die DDR
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Mich interessiert das gar nicht. Ich bin froh, dass die DDR weg ist.
Thomas Carl
Die DDR war für mich bis 1989 ziemlich uninteressant. Als Reiseziel hätte ich sie vielleicht nach einem
dreiwöchigen Aufenthalt in Ulan Bator gewählt. Ost-Verwandtschaft hatten wir keine. Nur mein Opa hatte - wohl aus
seiner Arbeiter-Jugend-Zeit - noch Freunde (in Dresden? oder war es Leipzig?). Und die schickten manchmal zu Weihnachten
einen Stollen. Den echten Dresdner Stollen. Und da es im Wohnzimmer meines Opas ohnehin nur die beiden Themen Familie und
Politik gab, führte selbst dieser Stollen zu politischen Kontroversen. Für meinen Opa war der Stollen der Beweis,
dass in der DDR nicht alles schief läuft und die Idee eines Arbeiterstaates vom Prinzip her gut ist. Mein angeheirateter
Onkel widersprach dem vehement. Meine Mutter fand den Stollen völlig unpolitisch zu trocken, und außerdem waren zu
wenig Rosinen, Orangeat und Zitronat drin. Irgendjemand mochte keine Rosinen. Der Rest der Familie war froh, dass es eine
Abwechslung zu den Plätzchen meiner Oma gab. Meine Oma war eine ausgesprochen schlechte Köchin. Und darauf war sie
ziemlich stolz.
Michaela Kett
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